Dienstag, 14. Mai, ab 20 c.t.: Das Verhältnis des Kapitalismus digitaler Plattformen zur Singularitätsideologie – Vortrag mit Thomas Wagner.
Im Umfeld von Konzernen wie Google, Facebook und Co. gedeiht eine Ideologie technologischer Machbarkeit. Ihre Anhänger propagieren die Verschmelzung von Mensch und Maschine, spekulieren über künstliche Superintelligenz und träumen von der Unsterblichkeit in der Cloud. En passant ließen sich sämtliche gesellschaftliche Probleme lösen. Fantastische Visionen, irre Ideen. Doch mehr als Hirngespinste: Ihre Propagandisten finanzieren Start-ups, beraten Regierungen, leiten die Labore von High-Tech-Unternehmen und verbreiten ihre Ideen an eigenen Hochschulen. Im Resultat wird die Herrschaft der gegenwärtigen Eliten weiter zementiert. Thomas Wagner porträtiert die wichtigsten Verfechter der Robokratie und legt ihre Verflechtungen offen. Politik, also die Austragung gegensätzlicher Interessen, erscheint im Zeichen elektronischer Vernetzung und künftiger Maschinenherrschaft als überflüssig. Am Ende steht die Frage nach einem demokratischen Gebrauch von Technologie: Damit der Mensch nicht zum Auslaufmodell wird.
Los gehts um 20 c.t. in Hörsaal 21 im Kupferbau.
Videoaufnahme:
Das gesamte Programm, der von den Fachschaften Politik, Informatik und vielen weiteren organisierten Vortragsreihe, findet ihr unter https://fs-politik.de/vortragsreihe-cyber-valley/
Mit freundlicher Unterstützung durch den Studierendenrat Tübingen.